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Die Qual der Wahl – Rollmops, ein Störtebecker oder Hockey?

Montag, 20. März 2017 von Patricia

Stralsund 11. – 12. März 2017

 

Datum: 11. März / Ortszeit: 10.09 Uhr / Stadt: Stralsund / Location: Karsten Sarnow Schulsporthalle / Untergrund: Parkett / ESV Team: ausreichend und gemischt / Besonderheit 1: kein eigener Keeper / Besonderheit 2: Keeperauswahl groß aber fein / Regeln aus Sicherheitsgründen 9 m / Wetter: schön, aber egal

Das sind die nüchternen Fakten unter welchen der Start des ESV Teams beim Störtebeker Turnier an der fernen Ostsee erfolgen sollte. Von den Prognosen her sollte es alles andere als ein reines Spaßturnier sein, was sich durch die Teilnahme von Teams u.a. aus höheren Ligen und sogar mit Teilnahme aus der 2. BL, vertreten durch das Team ATSV Güstrow vertreten, zeigte.

Das zum 26. mal stattfindende Turnier gehört mittlerweile zu den Traditionsturnieren mit einem inzwischen legendärem Ruf und mit noch legendäreren Geschichten, wie im Bootshaus, in dem der Turnierabend stattfand, zu erfahren war. Es wird besonders gerne von den Herrenmannschaften besucht, die Ihre Teams vor der Feldsaison noch mal auf den Leistungsprüfstand stellen wollen. Mit der Teilnahme von Rotation Prenzlauer Berg (Regionalliga), Köpenicker Hockey Union „Dickes B“ (2. VB Liga) , HC Königswusterhausen (RL Ost), FHV Pritzwalk (OL), uns den ESV Dresden und eben den in der 2. Bundesliga spielenden ATSV Güstrow waren damit doch eine nicht zu verachtende Spielqualität und Ehrgeiz angetreten. Für uns sollte dieses Event einen Verlauf nehmen, den wir nach einem missglückten Start gegen den SHC1 und in Anbetracht des sehr gut besetzten Teilnehmerfeldes, so nicht erwarten durften.

Doch der Reihe nach…

Modro hat uns schon wochenlang vorher mit Feingefühl und in Einzelgesprächen moralisch darauf vorbereitet, dass man den SHC1 (und auch das weitere Teilnehmerfeld) 1 in dessen Team unter anderem auch sein Bruder (Olaf) agierte, auf keinen Fall unterschätzen sollte. Das durften wir dann praktisch auch gleich in unserem ersten Spiel erfahren. Bedingt durch die Tatsache, dass wir leider keinen eigenen Keeper mit hatten, brauchten wir also dringend einen, wie auch immer in Richtung Linienhüter aussehenden Typen. Dieser war dann für`s erste ein recht engagierter Jugendtorhüter, der uns freundlicherweise aushalf, jedoch noch zu wenig „Herrenluft“ geschnuppert hatte und im Verlauf des Spiels die Erkenntnis gewinnen durfte, dass es da doch noch etwas schneller und härter zugeht als gewohnt. Wir hatten in dieser Besetzung noch nie vorher gespielt und obwohl jeder Einzelne von uns nicht nur über genug Erfahrung, sondern auch über technisch exzellentes Hockeykönnen verfügte, war es noch kein harmonisches Team. Schnell gerieten wir durch so einige Abstimmungsprobleme sowohl in der Defensive als auch Offensive und dem Experimentieren, wo jeder so ungefähr spielen und mit wem wechseln konnte, in Rückstand und bescherten den Stralsundern damit einfach zu viele Möglichkeiten. Dazu kam noch, dass unser „Leihküken“ im Tor zwar hochmotiviert, aber noch zu nervös und noch nicht mit der Ruhe eines erfahrenen Keepers agierte und mitunter auch relativ einfache und durchaus abwehrfähige Bälle aufs Tor den Weg in dasselbe fanden. Trotzdem waren auch schön heraus gespielte und mit genügend Geduld aufgebaute Angriffe des SHC1 in diesem Spiel deren Erfolgsgarant und dass wir nicht konsequent genug in die Zweikämpfe gingen – es fehlte einfach die Nissigkeit und das wird, egal welcher Gegner es ist, immer bestraft.

Schlussendlich verloren wir das Auftaktspiel mit zuviel : zuwenig… (knirsch, siehe unten). „Oh Mann, das geht ja gut los“ war selbst durch die in unserem Team ausgegebenen Einheits-Sonnenbrillen hindurch in unseren Blicken zu lesen. Im Bewusstsein, dass wir insgesamt und jeder Einzelne das weit besser und im Mindestfall ebenbürtig konnte, hat uns das tatsächlich ziemlich gefrustet und wir waren erst mal bedient. Also…erst mal ein Bierchen und für das nächste Spiel mit einer guten Portion mehr Spiel-, und Erfolgswut im Bauch.

12. 04 Uhr – auf zum 2. von 3 Spielen an diesem Tag. Nun waren die Köpenicker – „Dickes B“ dran, die damit ihr erstes Spiel und wir spieltechnisch noch nichts vom Gegner gesehen hatten. Egal, ran an die Buletten und sich über Spielwitz, Kampfes,- und Spiellust rehabilitieren – was uns dann durch „das Erwachen“ endlich richtig gut gelang. Tobi, Stephan und Pizza machten besonders der Bezeichnung Stürmer alle Ehre und sie rotierten, zockten traumwandlerisch sicher, legten zurück und zogen im Kreis aus allen Lagen ab. Modro und Till bildeten eine sehr effektive Mittelfeldachse und Robbi, Michi, und Klaus ließen nun hinten auch weit weniger Durchkommen zu und verteilten die Bälle mit sicheren An,- und Zuspielen. Zudem hatten wir einen echt geilen Keeper unter Kurzzeittestvertrag nehmen können, der aussagte, dass er für Bier und zustimmendes Schulterklopfen -egal was dabei herauskommt „einfach ALLES machte“. Nee, Spaß beiseite, das war genau der Hüter den wir brauchten, denn „Dickes B“ kam mitunter doch zum Schuss und da hielt unser Schlußmann durch Schnelligkeit, Wendigkeit und Reaktion so gut wie alles, was da kam.

In dieser Partie machten wir dann 4 Dinger durch unsere oben genannten Stürmer und…Stephan erzielte sein erstes Hallentor in seiner noch recht jungen Hockeykarriere (alle haben gratuliert). Dennoch kamen auch die Köpenicker zu 2 Treffern (einer durch 9m), jedoch war unser Sieg mit

4 : 2 ungefährdet und endlich der für uns wichtige und damit eben nur verschobene Auftakt.

Erst mal ne längere Pause und ab da fing es an mit: „hier kommt Kurt“…mit nem Rollmops ohne Gurt. Er kam, sah…und hielt so gut wie Jedem in der Halle diesen Fischteller unter die Nase. Der ersten Verfolgung durch K. aus S. mit seinem immer gut bestückten Teller (Wo hatte er nur diese vielen Fische her?) konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch durch rechtzeitiges Erkennen entgehen….mehr dazu in Folge

Um 15.31 Uhr war es dann mit der Begegnung Rotation Prenzlauer Berg, dem 2ten Team aus Berlin, soweit. Diese hatten zwar knapp gegen den SHC 1 verloren aber auf einem beachtlich hohen Niveau gespielt, was wir in der Pause beobachten konnten. Somit wussten wir einigermaßen, was auf uns gegen diese ehrgeizige und deutlich jüngere Truppe zukam. Kurz zusammengefasst war es ein Spiel, dem wir unerwartet und aufs Neue unseren Stempel aufdrücken konnten und die Partie mit technisch feinem und taktisch richtigem Hockey zu jeder Zeit im Griff hatten. Pizza und Tobi konnten mit wirklich sehenswerten Aktionen in den Kreis hinein je einen Treffer für uns klar machen und es war lediglich dem Auslassen weiterer Chancen zuzuschreiben, dass es auf unserem Konto bei „nur“ 2 Toren blieb. Der erneute Griff ins Torwart Angebot erwies sich wieder als Glücksgriff, denn dieser hielt den Kasten mit Superaktionen und nahezu fehlerfreiem Spiel absolut sauber, so dass wir mit einem zu 0 die für heute letzte Partie beenden konnten. Nun sah die ganze Sache im Sinne einer vorderen Platzierung für den nächsten Spieltag schon besser aus.

Tja, Keine Pause ohne Kurt…ER! war immer da und ü b e r a l l.

Der Einladung „ins Bootshaus“ für den Turnierabend folgten wir dann gerne. Dieser sollte ab 20.00 Uhr in exponierter Lage und mit exklusivem Ambiente anlaufen und war mit einem Obulus für „all you can eat & drink“ reichlich bestückt. Kurt hatte in dieser Phase Pause, was die Rollmopsversorgung betraf – allerdings läutete er mit einer kurzen und knackigen Ansprache nach dem Motto, „das beste am Norden ist – Wir reden nich viel und trinken lieber“, den Abend mit gutem Essen und Musik (Ok über Geschmack lässt sich streiten 😉 )ein. Dem Hörensagen nach sollen die letzten, Sonnenbrillentragenden Mitglieder, eines gewissen Vereins so gegen 3.30 Uhr, sehr gut gelaunt und mit Stimmungsschwankungen aus dem Bootshaus geflogen sein, um den einzigen noch offenen Griechen in Stralsund zu finden, der die Truppe bis fast zum Frühstück – mit was auch immer – versorgte.

2ter Spieltag Sonntag 12.03. gleicher Ort – gleiches Team – nun mit Schlachtruf eiseeeernnn Looock.

Dieses Spiel wird von uns wohl keiner vergessen, wenn das Stichwort Störtebeker Turnier fällt– es ging gegen den nahezu vollbesetzten und ungemein dynamisch agierenden Bundesligisten aus Güstrow, der bis dahin all seine Spiel gewonnen hatte. Show Down zum Einzug ins Finale. Dort ein relativ junges, hungriges und wirbelndes Team das sich permanent puschte – und auf der anderen Seite WIR, ein Mix aus Saurier und kurz vor Oldie (sieht man von unseren Greenhorns Stephan und Till mal ab). Es war klar wie die Wettquoten standen und wer uns spätestens ab hier die Opferrolle und all sein Mitleid zuerkannte: einfach ALLE!!! Mit dem Ziel auf keinen Fall krass unter die Räder zu kommen und uns nicht vorführen zu lassen hatten. 1tes Rezept: Kreisbildung und Schlachtruf, dessen Echo noch zu vernehmen war als das Spiel schon angepfiffen war. 2tes Rezept cool und abgebrüht..Alles ausblenden und zeigen, dass man sich aktionsmäßig in Bestform versetzen konnte. Und das zeigte bei jedem von uns Wirkung und man hat gespürt, dass auch jeder gerade in dieser Partie alles zeigen wollte…und es auch konnte.

Wir erreichten einen Idealzustand an Spielwitz, im Lesen des Gegners, der richtigen Taktik und Effizienz im Abschluss. Die Güstrower rannten und spielten sich die Seele aus dem Leib – jedoch gelang Ihnen kaum etwas. Vorne schnickten und tobten sich Tobi und Pizza, teilweise von Szenenapplaus begleitet, ein ums andere mal durch und schlossen ab. In der Mitte machten Modro und Till zu und der Abwehrblock war mit den Brettern derart konsequent am Boden und deckte agil die Reichweiten so gut ab, dass die Youngster kaum zu Ende gespielte Züge oder klare Torchancen zustande brachten. Viele Aktionen und Ansätze dort verpufften und im Umkehrschluss gelang uns ein ums andere Male den Gegner schwer in Verlegenheit zu bringen und schlussendlich das Spiel mit 3 : 1 zu gewinnen. Keiner hatte mit einem solchen Ergebnis, geschweige denn Verlauf gerechnet und so fielen wir uns, mit dem Wissen ins Finale eingezogen zu sein, in die Arme. Bei Bierrunde(n), Würstchen Kaffee oder Kuchen sahen wir dann zu wer unser Finalgegner sein würde. Die Welt war wieder In Ordnung…bis?

…Kurt wieder mit (s)einem Rollmopsteller ankam. Alle Fluchtversuche waren diesmal vergeblich, denn er hatte uns permanent umlauert und uns dann so bittend und flehend angesehen um seine letzten 3 Möpse loszuwerden, dass wir mit dem Verzehr derselben quasi „in den sauren Apfel beißen mussten und vor seinen Augen mit gequältem Lächeln die Fischteile in den Mund schoben. Dann gab er Frieden…der Kurt.

Gegen 14.00 Uhr kam es dann zum Endspiel und auch das andere Team, wer anders als der SHC 1 und ironischerweise damit erneut unser erster Gegner dieses Turniers, konnte es wohl sein. In den ESV Hirnwindungen gab es nur eine Meinung dazu…Hey supi, 2. Chance und beim SHC 1 las man so was wie…Okay, dann halt nochmal in den Gesichtern.

Kann man Spannung, ein fast ausgelichenes Spiel auf Augenhöhe und eine Partie in der so gut wie alles an Hockey auf einem sehr hohen Spielniveau geboten wurde in 2-3 Sätze fassen? Eigentlich nicht, aber genau das war der Fall. Es war eine ganz andere Begegnung als die erste, die eher den Charakter eines Ligaspiels um den Aufstieg glich als einem Turnierspiel und es konnte jedes der beiden Teams bis kurz vor Spielende gewinnen. Und da ist das Stichwort „bis kurz vor Schluss“, was in Präzision und situationstechnisch ausgedrückt bedeutet, 9 Sekunden noch auf der Uhr – der Spielstand 3 : 3, wir in Ballbesitz und Abschlag vom eigenem Kreis. Es konnte eigentlich nichts mehr schief gehen und gedanklich war alles schon beim 7 Meter Schießen. Ein Rückpass in Richtung Grundlinie – ein wirklich verunglücktes „Rollerchen“, ohne ersichtlichen Ansatz die Kugel absichtlich ins Toraus befördern zu wollen – wurde von der noch sehr jungen Schiedsrichterin als Absicht interpretiert (ohne den eigentlich erforderlichen Pfiff) worauf ein 9 m verhängt wurde. Ein Fünkchen Hoffnung bestand noch darin dass dieser NICHT verwandelt werden könnte, was jedoch nicht der Fall war. Somit war das Spiel leider über diese EINE unglücklich entschiedene Situation verloren. Aber nach einem kurzen Moment der, verständlichen, ersten Enttäuschung und in die Arme nehmen des untröstlichen Spielers M. aus F. (und dass das jedem passieren kann – außer natürlich den dabei gewesenen Spielern von uns – grinz) haben wir uns richtig über ein insgesamt tolles, erfolgreiches und gelungenes Turnier, aber richtig gefreut und wollen auf jeden Fall in 2018 wieder an die Ostsee….wegen dem Griechen 🙂

Fanblock und verantwortlich für Laola Welle, Taschentücher, erste Hilfe, Ausweinschulter und Fotos: unsere beiden Perlen Kathrin und Ingrid (Schwester von Klaus und Michi)

Zusammenfassung Ergebnisse:

SHC 1 : DD = 5 : 1

Dickes B : DD = 2 : 4

Rotation : DD = 0 : 2

Güstrow : DD = 1 : 3

SHC1 : DD = 4 : 3

Kader Stralsund.Stralsund_Herren_2017

Reihe hinten von links: Pizza, Till, Stephan, Modro, Robbi, Michi

Reihe vorne: unbekannter Torwart, Klaus, Tobi (Es fehlt Sebastian der für 2 Spiele mit dabei war.)

Dickes Danke an Modro für die Quartierbuchung und Orga, Danke an alle bekannten und unbekannten Leihtorhüter, Danke ans gesamte Team und… Gaudi, lange Nächte und gutes Hockey müssen kein Widerspruch sein – Grinz

Ähhh und dickes (echt jetzt) Danke an Kurt … Hockeyspieler, Rollmopsverteiler und Ansager

Autor: Klaus, der Bajuware …Ole ESV

Kategorie: Allgemein, Herren

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Ein Kommentar »

  1. Cooler Artikel, Klaus, und dufte Truppe! Hat Spaß gemacht, gerne wieder.

    Comment: Robert Blumentritt – 20. März 2017 @ 18:37

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