Nachdem unsere Jungs von der mU10 am letzten Vorrundenspieltag in einem Herzschlagfinale noch den zweiten Platz erreicht hatten, stand nun zunächst einmal die Zwischenrunde gegen starke Gegner aus den anderen drei Vorrundengruppen an. LSC, Meerane und Osternienburg mussten für die Hinspiele nun zunächst einmal zu uns nach Dresden.
Unsere Jungs starteten dabei mit vollem Selbstbewusstsein in die Spiele gegen die noch unbekannten Gegner. Gegen Osternienburg gingen wir schnell in Führung und gewannen am Ende 3:1. Gegen den LSC spielten die Jungs sich sogar in einen richtigen Torrausch und besiegten die Leipziger am Ende klar mit 7:0. Dabei hatte der LSC seine Gruppe ohne ein einziges Gegentor gewonnen. Direkt im Anschluss ging es ohne echte Pause gegen die an diesem Tag auch noch ungeschlagenen Meeraner. Hier merkte man, dass nun auch die Kraft etwas nachließ. Zweimal gerieten wir in Rückstand, aber dank starkem Einsatz und großem Kämpferwillen gelang wenige Sekunden vor Spielende noch der erlösende Ausgleich. Auch dank toller und lautstarker Unterstützung von der Zuschauertribüne.
Gute Voraussetzungen also fürs Weiterkommen. Die Rückspiele fanden dann eine Woche später in Leipzig statt. Im ersten Spiel gegen den LSC ging es diesmal nicht ganz so torreich zu, aber am Ende genügte ein 2:0-Sieg dafür, dass mindestens der zweite Platz in der Tabelle sicher war und die Jungs somit sicher bei der Endrunde. Jetzt ging es noch um den Gruppensieg und die beste Ausgangsposition fürs Halbfinale. Hierfür musste Meerane geschlagen werden. Die Partie war wie schon im Hinspiel hart umkämpft, doch am Ende setzten sich unsere Jungs knapp aber verdient mit 2:1 durch. Nach einem abschließenden 2:2 gegen Osternienburg stand fest, dass sich unsere Jungs tatsächlich als Sieger der Zwischenrunde für den alles entscheidenden letzten Spieltag qualifiziert hatten.
Ab jetzt ging es im K.O.-Modus weiter und wieder war die Pause zum Durchatmen kurz. Bereits eine Woche später fuhren unsere Jungs mit viel elterlicher Unterstützung nach Meerane, um dort um die Medaillen zu kämpfen. Da der Spieltag diesmal am Nachmittag stattfand, organisierten wir vorher noch ein gemeinsames Mittagessen für alle. Bei über 30 mitgereisten Spielern, Trainern und Anhängern eine durchaus große Herausforderung für das Meeraner Gastronomiegewerbe. Nach einigen Schnitzeln mit Pommes und einem kurzen Fußmarsch zur Halle waren dann aber alle umso motivierter jetzt auch die letzten beiden Spiele erfolgreich zu beenden.
Im Halbfinale wartete hier zunächst Köthen auf uns, immerhin Gruppensieger aus Gruppe B. Doch unsere Jungs begannen auch heute wieder sehr mutig und mit viel kämpferischem Herz. Durch offensives Pressing und gute Ballkontrolle fand das Spiel vorwiegend in der Köthener Hälfte statt und es gab einige gute Kreisszenen, jedoch zunächst ohne das, worum es eigentlich geht. Tore. Einer der Angriffe konnte dann immerhin nur unfair gestoppt werden und es gab Siebenmeter für uns, der jedoch gut vom Torwart gehalten wurde. Und ganz ungefährlich waren die Köthener dann eben auch nicht. Durch unsere hoch aufgerückten Verteidiger ergaben sich auch immer mal Kontersituationen für den Gegner. Eine davon führte letztendlich zu einem Penalty und dem ersten Tor des Spiels, leider für den Gegner. Davon wachgerüttelt legten unsere Jungs offensiv aber noch einmal einen Gang zu und so gelangen dann kurz vor und nach dem Seitenwechsel auch die ersten sehr schön herausgespielten Tore für uns. Spiel gedreht. Und auch die Spielkontrolle lag weiter bei uns, jetzt aber wieder mit weniger Glück im Abschluss. Und so kam es kurz vor Schluss nach einem weiteren Konter und Penalty doch noch zum Ausgleich durch Köthen. Unsere Jungs griffen noch einmal an, aber am Ende musste der Penalty-Shootout die Entscheidung bringen. Und hier zeigten alle Dresdner Spieler extreme Nervenstärke. Zwei von drei Penaltys konnten verwandelt werden, geleichzeitig ließ Torwart Julian keinen einzigen Ball rein. Finale!!!
Im anderen Halbfinale hatte Chemnitz etwas überraschend verloren und so hatten wir es im alles entscheidenden Spiel mit Gastgeber Meerane zu tun, die vor heimischer Kulisse natürlich umso motivierter waren. Allerdings waren unsere mitgereisten Eltern und Spieler auf der Tribüne mindestens genauso laut, so dass die Voraussetzungen für ein denkwürdiges Finale nicht besser hätten sein können. Nach intensiver Besprechung wussten alle, was sie im Spiel zu tun hatten und die Jungs gingen hochmotiviert ins Spiel. Aber auch die Meeraner hatten natürlich keinen Grund sich zu verstecken und begannen ebenfalls mit Vollgas. Vorsichtiges Abtasten gab es jetzt nicht mehr, jeder Fehler wurde bestraft und die ersten Fehler machten leider wir. Bereits in der 1. und 3. Minute konnten die Meeraner nach einem Blitzstart die ersten beiden Tore erzielen. Während jedoch die meisten anderen Teams nach so einem brutalen Rückschlag vermutlich zusammengebrochen wären, zeigten unsere Jungs einmal mehr, was für ein unglaubliches Kämpferherz sie haben. Nach kleiner taktischer Umstellung stabilisierte sich die Abwehr deutlich und alle Zweikämpfe wurden noch einmal doppelt so intensiv geführt. Dadurch gelangen noch vor der Pause zwei Tore zum Ausgleich und alles war wieder möglich. In der zweiten Hälfte war das Spiel dann von beiden Teams hart umkämpft. Zweimal gelang es Meerane in Führung zu gehen, zweimal konnten unsere Jungs umgehend wieder ausgleichen. Was für eine Moral. Am Ende gab es sogar noch eine Chance zum Siegtreffer, aber es sollte nicht sein. Wieder musste der Penalty-Shootout entscheiden.
Und jetzt wurde es erst so richtig dramatisch. Nachdem wir wieder zweimal getroffen hatten, musste Julian für den Sieg den letzten Penalty von Meerane halten. Nachdem er dabei den ersten Schuss und den Nachschuss bereits abgewehrt hatte, schien es schon so als wäre es vorbei und die Jungs liefen los zum Feiern. Währenddessen hatte der Meeraner Schütze aber wohl gerade noch vor dem Kreisrand den Ball erreicht und schoss ihn innerhalb der seeehr langen 15 Sekunden mit dem zweiten Nachschuss ins Tor. VAR-Prüfung blieb aus. Ein Auf und Ab der Gefühle, denn nun mussten drei neue Schützen ran. Und hier zeigte sich einmal mehr die Willensstärke unserer Jungs und auch die große Qualität in der Breite. Während Julian die ersten beiden gegnerischen Versuche direkt parieren konnte, war unser Erster drin. Und so hatte Consti bereits mit dem zweiten Penalty die Chance, den großen Traum wahr werden zu lassen. Von Druck schien er aber noch nie etwas gehört zu haben, denn er verwandelte, wie man es sicherer nicht machen kann. Und dann war der Jubel natürlich riesig. Diesmal zählte es wirklich. Siegerehrung. Pokal und Medaille. Fotos mit Urkunde im Tor. Glückliche Spieler, Eltern und Trainer. Eis vor der Heimfahrt. Alles dabei. Die Jungs hatten sich über das gesamte Jahr hinweg immer weiter konsequent gesteigert. Besonders die kämpferische Moral und der Glaube auch in schwierigen Situationen und bei Rückschlägen war immer wieder beeindruckend und einzigartig. Und so war die Belohnung zum Abschluss der Saison umso schöner und hochverdient.
Olé ESV!
Für den ESV im Einsatz waren dieses Jahr: Julian A (TW), Artur, Emil R, Moritz Z, Moritz G, Julian I, Constantin, Tim, Matheo, Edgar, Makar, Emil B, Oskar, Domenik, Richard und Nils.
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