Bei Familie Posdziech klingelt Sonntag Mittag das Telefon: „Papa, ich bin für die Zentralsichtung nachnominiert, du musst mir einen Zug buchen.“ Kurzer Abgleich mit den anderen Zehlendorfer Wespen, die ebenfalls eine Einladung haben und schon ist das Ticket gekauft. Montag früh sitzt Aaron also im Zug und fährt nach Köln. Etwas mulmig ist ihm zumute, denn es ist nach der Nachsichtung im Herbst sein erster Einsatz in der U18 und beim Lehrgang sind viele dabei, die schon 20 Länderspiele und mehr in ihrer Vita haben. Aaron war schon glücklich, für das Osterturnier in Leuven (Belgien) nominiert zu sein. Nun also noch der Zentrallehrgang in Köln. Wie erwartet, wird es sehr schwer: Viele neue Jungs und sehr hoher Erwartungsdruck und dann noch ein Newcomer aus der Hockeyprovinz Dresden – auch wenn als Klub jetzt die Wespen geführt sind – da hat man es doppelt schwer. So muss er sich durchbeißen und erlebt vier sehr intensive Trainingstage, an denen Aaron nicht immer sein bestes Hockey abrufen kann.

Am Karfreitag geht es dann per Bus nach Leuven. Nach einer kurzen Trainingseinheit am Freitag – gar nicht so einfach, wenn die Beine noch so schwer sind von je drei Trainingseinheiten der Vortage – steht am Sonnabend das erste Spiel gegen Spanien an. Hier wird Aaron auf die ungewohnte Position eines linken Verteidigers beordert und darf seine Seite von Grundlinie zu Grundlinie beackern. Nachdem beim Lehrgang noch alles schwergängig war, ist der Druck offenbar weg und der Spaß am Hockey steht wieder im Vordergrund. Das Spiel endet 2:2, nachdem Deutschland bis zum 4. Viertel 2:0 führte. Aaron hat zwei Ecken herausgeholt, einen Pfostenschuss zu verzeichnen und war auch sonst mit seiner Leistung zufrieden.

Am Ostersonntag ist Außenseiter Schottland an der Reihe. Heute spielt unser ESV-Sprössling mal im Mittelfeld. Deutschland gewinnt nach einem durchwachsenen Spiel mit 4:0. Drei Tore gehen auf das Konto der Wespen: Johann Wehnert, Linus Neuhaus und Aaron Posdziech (siehe Foto) stehen auf der Torschützenliste – also das erste Länderspieltor ist auch geschafft. Am Montag folgt dann noch das abschließende Spiel gegen Belgien. Hier kann sich unsere U18 deutlich zum Vortag steigern, verliert aber trotzdem mit 2:4, da Belgien bei den Strafecken effizienter ist. Aaron darf diesmal auf der rechten Abwehrseite mitwirken und erzielt gleich in der 2. Spielminute das 1:0 für Deutschland. Trotz der Niederlage konnte er sich noch einmal sehr gut präsentieren und hofft nun auf weitere Nominierungen. Aus Dresdner Sicht natürlich am besten für die Vergleiche gegen Polen Anfang Juni in Freiberg!

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