Wochenlang schon gab es im Voraus vor, beim und nach dem Training nur ein Thema für die Mädchen: Kiwi-Cup.
Am Freitag, den 23. Juni war es dann endlich so weit. Mit gepackten Hockeytaschen und Koffern abfahrtsbereit im Hauptbahnhof tummelte sich die wU14. Mit zig Kissen und Lichterketten im Koffer glich der Plan eher Glamping (kurz für Glamour-Camping) als Zelten. Die Deutsche Bahn ließ sich nicht den Nervenkitzel der Umstiegszeit von 1 min in Halle nehmen. Als Resultat legten wir unsere erste Sprinteinheit über den Bahnsteig hin. Jetzt hieß es entspannen, ein bisschen „Wer-bin-ich“ spielen und Hockey Pro League auf Dazn schauen. 5 Stunden später wurden wir recht herzlich am Rissener Bahnhof von den Shuttles des Gastgebers empfangen, die uns direkt zur Anlage des THK Rissen fuhren. Direkt wurden unsere Dresdenerinnen zum Essen gelotst, während die freiwilligen Helfer des Turniers die Zelte aufbauten. So viel Luxus waren wir gar nicht gewöhnt. Die letzten Heringe durften wir zum Glück noch selbst reinschlagen gegen das schlechte Gewissen. Und da standen sie: unsere Zeltpaläste, gefüllt mit Schlafsäcken, Kissen, Beleuchtungen und Musikboxen: es darf ja schließlich an nichts fehlen. Am Abend wurde noch der Hockeyplatz vorgetastet, während die Trainer auf der Clubterasse das erste Mal so richtig entspannen konnten. Wenn wir ehrlich sind, machten die Girls uns die Arbeit aber auch sehr leicht. Selbstständig wie eh und je fanden sie in ihre Zelte zurück, um morgen früh fit zu sein. Als ich am nächsten Morgen dachte, ich wäre bereits früh aus den Federn gekrochen, um vorbildlich beim Frühstück zu warten, kamen mir schon die ersten unserer scheinbar schlaflosen Mädchen entgegen. „Morgen!“ „Morgen!“ „Frühstück?“ „Ja, gleich, der Rest ist noch im Bad.“ „Beeilt ihr euch?“ „Jaaa“ Spoiler: Sie haben sich nicht beeilt.
Nach dem Frühstück ging es dann endlich los. Der erste Gegner: der Gastgeber. Mit einem fast schon deutlichen 4:0 starten wir in den Tag, wollten uns damit eigentlich auch nicht direkt unbeliebt machen, denn es gab nur eine angekündigte Trophäe, auf die die Girls so richtig Bock hatten: Der Best Behaviour Pokal. Entspannt gingen wir in die nächsten Partien. Auf uns warteten Braunschweig, Viktoria Hamburg und Lübeck. Jedes Spiel zeigten wir ansehnliches Hockey, nur eben wenig torreich: 0:0, 0:1 und 1:0. Da wir im Vorfeld low key erwartet hatten, um jeden Punkt kämpfen zu müssen, waren wir überrascht am Sonntag, um die ersten Plätze mitzuspielen. Noch ein Gegner aus Berlin trennten uns vom Spiel um Platz 3. Problematisch war nur, dass unsere Rückfahrt nicht kompatibel mit den späten Spielen der Finals war. Aber dank der überaus einsichtigen Turnierleitung konnten wir im Einvernehmen das Spiel nach vorne schieben. Konnte ja keiner ahnen, dass wir auf einmal zu Highperformern werden.
Den Abend genossen die Girls in vollen Zügen als Mannschaft, befreundeten sich mit den anderen Teams und trieben ihre Social Media Followerzahlen nach oben. Da ist man schon sehr stolz. Betreuerspiel gab es auch, mit den größten Kritikern an der Seitenlinie: payback time für alle Spielerinnen.
Sonntag startete für uns recht spät. Wer Zeltwände kennt, weiß aber auch dass ausschlafen aussichtslos war. Das letzte Spiel gegen TusLi wurde mit 2:0 gewonnen und ab ging es ins Spiel um Platz 3. „Unsympathisch, wenn man selbst gewinnt.“
Es war Mittag, die Hitze drückte auf dem Spielfeld und auf die Gemüter. Noch einmal zusammenreißen. Feedbackrunde vor dem Anpfiff, wo die Girls sich selbst nochmal sagen dürfen, was sie verbessern wollen. Wir spielen defensiv bockstark aber nach vorne fehlen die letzten Kräfte. Glück hatten wir eh an diesem Wochenende in Dresden vergessen. Im Endeffekt rettet uns die bessere Platzierung in der Tabelle den 3. Platz und voller Stolz nehmen wir den Preis für „Best Behaved Team outside the Turf“ entgegen. Die Rückfahrt verläuft ebenso entspannt wie der Rest des Wochenendes. Die Stimmung ist gut, wir sind zufrieden, erschöpft und voller Enthusiasmus zugleich.
Wir bedanken uns beim THK Rissen für ein so wunderbar organisiertes Turnier, bei den Fotografen für die Bilder, bei den Shuttlefahrern und bei unseren tatkräftigen Eltern, insbesondere Armin und Vroni. Danke!
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